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Hochspannung vor letztem Regattatag

Bericht und Fotos von Andreas Eisenring

Am dritten und vorletzten Wettkampftag der Schweizer Meisterschaft der Lacustre Klasse in Rapperswil konnte nur ein Lauf unter Dach und Fach gebracht werden. Nachdem der zu leichte und ungünstige Südwind zum Abbruch des ersten Laufes geführt hatte, konnte nach stundenlanger Bereitschaft dann nach 16.00 Uhr doch noch regattiert werden. Auch wenn sich der West-Süd-Westwind nicht wie erhofft in der gewohnten Stärke einstellte, konnte doch ein regulärer Leichtwindlauf durchgeführt werden.

Faforiten-Trio: 210 De Maria, 232 Volz, 269 Bilgeri

 

Es war insgesamt der vierte Wertungslauf, was bedeutet, dass der Schweizer Meistertitel offiziell vergeben werden kann, auch wenn am abschliessenden Sonntag nicht mehr gesegelt werden könnte.

Bojen-Manöver: 90 Hemmeter, 262 Geyer, 215 Neidhart

In diesem Falle hätte die jetzige Rangliste Bestand. Es führt der Österreicher Markus Bilgeri, vor drei Deutschen Steuermännern: Ulrich Volz (Konstanzer Yachtclub), Erich Buck (Yacht-Club Langenargen) und Harald Böhler (Yacht-Club Radolfzell).

Vorwind-Kurs

Für den veranstaltenden Klubpräsidenten Martin Caspar und Wettfahrtleiter Stephan Züger ist damit die Zitterpartie zu Ende, kam doch die Schweizer Meisterschaft wegen Massenfehlstarts am ersten Tag und wegen zwischenzeitlicher Flauten nur zäh ins Rollen. „ Die Segler und auch wir Organisatoren brauchten sehr viel Geduld bisher. Wir sind sehr erleichtert, dass die SM jetzt gewertet werden kann“, freute sich Martin Caspar.

De Maria wäre bei Streichresultat wieder voll auf Kurs

Falls aber am Sonntag genügend Wind für einen 5. oder gar 6. Lauf aufkommt, ist die Ausgangslage noch offener, denn dies würde ein Streichresultat bedeuten, was den Favoritenkreis auf den Meistertitel noch um einige Boote ausweiten würde. Vor allem die einheimische Crew von Enrico De Maria (Yacht Club Rapperswil) wäre mit einem Streicher nochmals voll im Geschäft um den Meistertitel. Heute segelte De Maria in der einzigen Wertung auf Platz vier und zeigte sich nicht ganz zufrieden:

„ Bei der ersten Boje passierten wir als Zweite, haben dann aber kleine Positionsfehler gemacht und noch etwas Boden verloren.“ Das hatte zur Folge, dass sich der Gesamtführende Markus Bilgeri noch unmittelbar auf Rang drei vor De Maria setzen konnte. „ Das zwingt uns, am Sonntag etwas mehr Risiko nehmen zu müssen,“ erklärte De Maria.

Des weiteren könnte ein Protestfall die Ausgangslage noch entscheidend verändern: Der Titelverteidiger, der Deutsche Veit Hemmeter vom Bayerischen Yacht-Club, wurde im ersten Lauf am Dienstag disqualifiziert. Gegen diesen Entscheid hat die Crew Protest eingereicht, der am Sonntagmorgen behandelt wird. Falls dem Protest statt gegeben würde, wäre auch Hemmeter plötzlich wieder in einer Topausgangslage für die Goldmedaille.

Andernfalls aber könnte er seinen Schweizer Meistertitel aus dem Jahr 2017 nicht mehr verteidigen.

Die entscheidenden Regatten am Sonntag werden von 10.00 bis 14.00 (letzte Startmöglichkeit) ausgetragen. Die Siegerehrung findet vor dem abschliessenden Nachtessen auf dem Schloss Rapperswil statt.

-ae-

Zwischenresultate